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Zum Thema Regeltechnik


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Wärmedämmung von (Regel-) Armaturen

Nicht nur hohe Raumtemperatur verschwendet Energie

Nicht nur zu hohe Raumtemperatur verschwendet Heizenergie!

Neulich hatte mein Lieferant die passende Dämmschale zu einem motorisch betriebenen Absperrhahn nicht auf Lager — nicht, weil der Nachschub nicht schnell genug nachgekommen wäre, sondern er kauft die Dämmschalten nur bei Bedarf, wenn jemand wie ich eine benötigt. Wie kommt es, dass so wenig Nachfrage besteht?

Das Ergebnis des Nachfragemangels sehe ich regelmäßig bei Wartungsarbeiten. Wird ein Regelventil ausgetauscht, bleibt es, sofern die alte Dämmung nicht zufällig passt, regelmäßig ohne Wärmedämmung. Das ist nicht nur technisch unschön, sondern in der Regel auch wirtschaftlich unbedacht — und natürlich gesetzeswidrig, siehe EnEV 2014!

Ich betrachte mal den aktuellen Fall, ein Belimo-Absperrhahnt (R415) als Absperrventil im Ladevorlauf eines Warmwasserspeichers mit internem Wärmetauscher.

Abschätzung (wer mag kann das unter Berücksichtigung von VDI 4610  und  VDI 2055 ja mal nachrechnen und seine Ergebnisse hier einfließen lassen) des Wärmeverlustes (ungedämmt): Da fließt regelmäßig Heizwasser mit ca. 75°C durch, das fühlt sich (bei ganz grob ähnlicher Oberfläche) deutlich heißer an als eine alte 25W-Glühbirne, aber weniger viel weniger heiß als eine alte 100W-Glühbirne. Also schätze ich mal 50W Wärmeverlust. Der Vortrag „Beitrag der Wärmeverluste …“ (Forschungsinstitut für Wärmeschutz e. V. München) kommt auf den Blättern 11 und 12 für eine DN15-Armatur auf 40W. Ich kann das nicht nachrechnen, die Randbedingungen sind dort Heizwassertemperatur 80°C und Raumtemperatur 20°C , da das aber grob mit meiner Abschätzung übereinstimmt, glaube ich das mal. Entsprechend der Diagramme wäre für eine gedämmte DN15-Armatur in meinem Fall mit Dämmschale EXT-OC-ZR415 mit gut 10W Wärmeverlust zu rechnen.

Was kann eine Dämmung hier sparen?

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Das sieht nach einer sinnvollen Geldanlage für den Betreiber aus.

 

Ich liefere — sofern verfügbar — stets Dämmschalen mit; bei Belimo-Regelkugelhahnen gibt es passende vom Hersteller, die mit 1 Handgriff nach dem Ventileinbau auf die Armatur auzuschnappen sind.

Leider ist die Ersparnis nicht in allen Fällen so gut. Beispiel „Einbau in Fußbodenheizung als Regelventil“:

Wärmeleistungen geschätzt

Wärmeleistungen geschätzt

Das ist nicht toll, aber immer noch wirtschaftlich sinnvoll.


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Heizenergieverbrauchs-Entwicklung

2015-05-30_GasverbrauchAls kleine Abschätzungshilfe für Witterungsbereinigung Ihres Heizenergieverbrauchs:

Die Tabelle rechts zeigt die Entwicklung meines privaten Gasverbrauchs in den letzten Jahren. die Spalte „Jahr“ gibt den Ablesungszeitpunkt wieder, die Prozentzahl ganz rechts jeweils die Veränderung gegenüber dem Vorjahr. Wir heizen mit Gas, das ausschließlich zu Heizzwecken verwendet wird (Brauchwasserbereitung mit elektrischem Durchlauferhitzer). Abrechnungszeitpunkt ist jeweils März. Größere Veränderungen bei unseren Gewohnheiten gab es über die Jahre wohl nicht.

zum letzten Abrechnungszeitraum 2014 – 2015:

  • Im Februar 2015 wurde die Therme getauscht, es ist aber wieder eine Heizwerttheme. Die mag etwas weniger verbrauchen als die alte (Baujahr 1989), aber durchschlagenden Einfluss auf den Verbrauch wird die Änderung nicht gehabt haben.
  • Eine andere Veränderung war ein elektronischer Heizkörpethermostat für das Wohnzimmer, der nach meinem Eindruck Überheizung deutlich wirksamer begrenzte als der alte Thermostat.

Grobe Abschätzung aller dieser technischen Verbesserungen: Einsparung < 3%.

Natürlich kann man die Ergebnisse nicht direkt auf andersartige Gebäude übertragen, bei nennenswertem Brauchwasseranteil am Heizenergieverbrauch werden die Witterungs-bedingten Schwankungen geringer ausfallen, werden die Räume gegenüber üblichem Wohnbedarf auf geringere Temperatur geheizt führt ein wärmerer Winter zu einer etwas größeren Ersparnis. Bei großen inneren Wärmelasten im Gebäude führt ein warmer Winter ebenfalls zu einer vergleichsweise höheren Energieeinsparung. Wärmere Räume („Altersheim“) führt von der Tendenz her eher zu einer etwas geringeren Einsparung durch einen warmen Winter. Unsere Heizgewohnheit dürfte bei einem Mittelwert von 115 kWh/(a*m²) in einem Fachwerkhaus ohne besondere Dämmmaßnahmen eher auf kühle Räume übertragbar sein.

RechenschieberDie tatsächlichen Zusammenhänge sind sehr komplex, die Abschätzung ersetzt keine Berechnung nach VDI 2067 Blatt 1. Aber als grobe Abschätzung für den Erfolg einer Sanierungsmaßnahme sollte die Aufstellung ganz hilfreich sein.

Ich hoffe, Ihre Berechnungen führen zu einem erfreulichen Ergebnis!

Hier gibt es Gradtagzahlen-Tabellen für objektivere Berechnungen.